Ich möchte hier mit einem Mythos aufräumen: Wer viel selber macht, braucht auch viel Zeug. Das ist nur bedingt richtig. Wenn es man es clever angeht, dann kann man auch mit wenig viel und vor allem abwechslungsreich selber machen.
Ist Selbermachen wirklich nachhaltiger?
Es geht natürlich auch in die andere Richtung. Wenn ich mir so manche DIY-Rezepte im Internet anschaue, dann gruselt es mich allein von dem Gedanken, die ganzen Zutaten besorgen zu müssen. Denn Selbermachen ist per se nicht die Antwort auf mehr Nachhaltigkeit zu Hause. Nämlich dann nicht, wenn man für jedes selbst gemachte Produkt oder selbst gekochte Gericht ganz viele einzeln verpackte Dinge einkaufen muss. Dann kann im Zweifel durchs Selbermachen mehr Müll entstehen als wenn man das Produkt einfach fertig kaufen würde.
Ich mache sehr viel selber, weil es meinem Körper, meiner Haut und meiner Gesundheit damit besser geht. Gleichzeitig versuche ich, dadurch mein Leben wirklich nachhaltiger zu gestalten. Beispielsweise weniger Müll zu verursachen und viele Zutaten sowohl für DIY-Naturkosmetik als auch zum Kochen und Backen zu nutzen. Daher habe ich PUURE gegründet. Es geht darum, das Selbermachen aus einer chemiefreien, naturverbundenen und nachhaltigen Perspektive zu betrachten.
5 Tipps für einen übersichtlichen & sinnvollen Vorratsschrank
Ein Ort, an dem seit Jahr und Tag selber gemacht wird, ist die Küche. Daher steht sie auch im Mittelpunkt dieses Beitrags. Ein gut sortierter und sinnvoller Vorratsschrank ebnet für mich den Weg, um viel selber machen zu können, ohne zu viel herumstehen zu haben.
Ich habe für dich ein Video* gemacht, in dem ich meine Tipps für einen nachhaltig sortierten Vorratsschrank teile.
*Das Video enthält sowohl Produktplatzierungen als auch Werbung. Die Lebensmittel und die Einrichtung habe ich selbst gekauft, es handelt sich um Produktplatzierungen. Die Pflanzen habe ich zur Verfügung gestellt bekommen, sie sind entsprechend als Werbung gekennzeichnet.
Meine 5 Tipps für einen übersichtlichen und sinnvollen Vorratsschrank möchte hier noch einmal zusammenfassen:
1. Vorratspackungen kaufen
Bei manchen Dingen, die wir im Haushalt wirklich viel und oft verwenden, habe ich mir angewöhnt, Vorratspackungen zu kaufen. Sei es die 1kg-Tüte Bio-Hanfsamen oder der 5 Liter-Kanister Bio-Olivenöl. Das ist wesentlich ressourcenschonender, günstiger und spart vor allem auch Zeit. Die Voraussetzung ist hier natürlich, dass man die Produkte entsprechend aufbewahren kann und sich sicher ist, dass man sie innerhalb eines bestimmten Zeitraums aufbrauchen wird. Wer erst einmal ein Produkt ausprobieren möchte, dem würde ich nicht sofort zu einer Vorratspackung raten.
2. Verpackungsbalance wahren
Ich bin kein Freund von Absolutheiten. Natürlich wäre es am besten, nur noch und ausschließlich unverpackt einzukaufen. Bei Obst und Gemüse empfinde ich das mittlerweile als total normal. Ich gehe mit meinen Einkaufsnetzen los, die ich dann im Supermarkt oder auf dem Markt heraushole. Bei Vorräten ist es, finde ich, schwieriger. Insbesondere wenn man auch mal ausgefallenere Produkte ausprobieren möchte oder einem bestimmte Qualitätskriterien wie Bio-Anbau oder Regionalität wichtig sind. Da hängt viel von den Unverpacktläden ab. In Berlin ist die Auswahl nicht so überzeugend. Sie bieten, meiner Meinung nach, keine wirkliche Alternative zu den Bio-Supermärkten. Ich suche daher immer nach einer guten Balance, das nenne ich dann Verpackungsbalance. Zum Beispiel versuche ich, bei Trockenprodukten auf Papierverpackungen oder Vorratspackungen zurückzugreifen und bevorzuge regionale Hersteller.
3. Erst aufbrauchen, dann etwas Neues kaufen
Dazu brauche ich gar nicht viel zu schreiben. Für mich ist es eine der wichtigsten Regeln für einen übersichtlichen und sinnvollen Vorratsschrank. Es macht einfach keinen Sinn, immer wieder Neues zu kaufen, während andere Sachen herumstehen und vergessen werden. Zum Beispiel habe ich nie mehr als vier verschiedene Arten von Trockenfrüchten oder Nüssen. Wenn ich für ein Rezept beispielsweise andere Nüsse oder Trockenfrüchte bräuchte, dann nutze ich trotzdem erst einmal die, die ich habe. Wenn sie dann leer sind, überlege ich, ob ich diese wieder kaufe oder mal etwas Neues ausprobiere.
4. Alternativen verwenden
Erst heute habe ich eine Kräutersoße aus frischem Koriander gemacht, für die man eigentlich Orangen braucht. Ich hatte aber keine und wollte auch keine kaufen, da ich die Soße extra gemacht habe, um Dinge aufzubrauchen. Ich hatte aber noch gelbe Kiwi, und siehe da, die Soße war mindestens genauso lecker wie mit Orange. Das meine ich mit Alternativen. Viele Rezepte erlauben gewisse kreative Freiheiten. Wenn es eine bestimmte Nuss ist, dann funktioniert bestimmt auch eine andere Nuss. Genauso ist es bei Nudeln, Mehl, Trockenfrüchten, Beilagen und so weiter. Vorräte sollten regelmäßig genutzt werden und nicht im Schrank herumstehen und vergessen werden. Dann haben auch Lebensmittelmotten keine große Chance.
5. Alles in Gläser umfüllen
A propos Lebensmittelmotten, ein guter Schutz für Vorrräte ist es, sie in Gläser umzufüllen. Ich mache das mit allen Trockenprodukten, egal ob ich sie unverpackt oder verpackt gekauft habe. Das hat zwei Vorteile: Zum einen lassen sich Schraubgläser besser verschießen als Tüten. Selbst mit Clips habe ich schlechte Erfahrungen gemacht. Zum anderen sehe ich auf einen Blick, wie viel noch da ist. Außerdem habe ich mir angewöhnt, auf den Gläsern immer auch das angegebene MHD zu vermerken, z.B. mithilfe eines Klebebandstreifens.
Die Küche ist für mich ein absoluter Wohlfühlort in unserer Wohnung. Daher habe ich nicht nur meine Vorratsschränke aufgeräumt und neu strukturiert, sondern auch für frisches Grün gesorgt. Es wurde höchste Zeit für Pflanzen in der Küche. Mit welchem Berliner Start-Up ich dafür zusammengearbeitet habe und welche Pflanzen schließlich in meine Küche eingezogen sind, erfährst du im Video und im passenden Artikel „Pflanzen-Guide: Die Küche wird zum Urban Jungle„.