Ein starkes Immunsystem hängt zu einem großen Teil von unserer DNA ab, aber auch von unserem Lebensstil. Dazu gehören unsere Ernährung, unser Schlaf- und Bewegungsverhalten, unser mehr oder weniger stark ausgeprägter Hang zu Suchtmitteln, unsere emotionale Verfassung, unser Job und vieles mehr. Ich möchte mich in diesem Post vor allem der Ernährung widmen. Denn es gibt Lebensmittel, die unsere Abwehr stärken. Übrigens hängt auch unsere Haut unmittelbar von unserem Immunsystem ab. Du kennst das vielleicht. Wenn man gestresst oder krank ist, sieht man das meistens auch deutlich am Hautbild. Daher ist es doppelt wichtig, auf dich Acht zu geben und dein Immunsystem über die Ernährung zu stärken.
Mir geht es hierbei nicht um Vollständigkeit. Es gibt noch viel mehr Lebensmittel, die ebenfalls abwehrstärkende Eigenschaften haben. Ich habe mich auf solche beschränkt, die a) pflanzlich (also vegan) und b) in der Regel leicht zu kaufen sind. Aber was verbindet diese Lebensmittel?
Vitamine & Mineralstoffe für eine starke Abwehr
Lebensmittel, die das Immunsystem stärken, sind reich an Mikronährstoffen wie Vitamin A, B-Vitamine, Vitamin C sowie Magnesium, Eisen und Zink. Studien zufolge ist besonders Vitamin C wichtig für starke Abwehrkräfte. Es kann sogar die Dauer einer Erkältung verkürzen. Liegt jedoch ein Mangel im Körper vor, haben Krankheitserreger leichteres Spiel. Als Immunstärker wirken auch Eisen und Zink. Eisen ist unser Sauerstoffzelt. Der Mineralstoff fördert den Transport von Sauerstoff in und durch die Zellen sowie die Blutbildung. Zink wiederum ist äußerst wichtig für die Zellteilung und unzählige Stoffwechselvorgänge.
Grünkohl & Spinat
Grünkohl gehört zu den vitaminreichsten Gemüsesorten überhaupt. Vor allem Vitamin C, Vitamin A und Vitamin E verstecken sich in dem grünen Blattgemüse. Auch Folsäure, ein wichtiges B-Vitamin für die Stärkung des Immunsystems, macht den Grünkohl unverzichtbar für eine abwehrstärkende Ernährung. Ähnlich sieht es mit Spinat aus. Frischer Blattspinat enthält zwar nicht so viel Eisen, wie einst angenommen, dafür sind Folsäure und Vitamin C die geheimen Superkräfte des Spinats.
Immunbooster-Tipp: Damit die Vitamine nicht verloren gehen, grünes Blattgemüse möglichst frisch essen, am besten roh oder nur kurz blanchiert.
Haferflocken
Bei PUURE herrscht eine große Haferflocken-Liebe! Haferflocken sind so vielseitig einsetzbar und sie haben ernährungstechnisch wahnsinnig viel zu bieten. Ich nutze sie im übrigen auch gern für Herstellung von DIY-Naturkosmetik. Aber hier soll’s ja jetzt ums Immunsystem gehen. Daher nur zwei Worte: Zink und Eisen. Gut, das waren drei Worte, aber nur auf zwei kommt es an. Denn Haferflocken können sich mit ihrem Zink- und Eisengehalt durchaus blicken lassen. Also ob Porridge, Pancakes, Granola oder Energiekugeln – Haferflocken rules.
Rezeptidee: Energy Balls mit Haferflocken, Kakao & Datteln
Saure Beeren
Warum sauer? Ja, das ist eine gute Frage. Saure Früchte haben generell weniger Zucker, dafür mehr Vitamin C. Das trifft auch auf Zitrusfrüchte und saure Äpfel zu. Gerade Beeren wie Johannisbeeren, Heidelbeeren und Himbeeren fangen freie Radikale und wirken entzündungshemmend. Besonders viel Vitamin C habendie heimische Sanddornbeere sowie die Acerolakirsche und die Aroniabeere zu bieten.
Immunbooster-Tipp: Im Reformhaus und der Drogerie gibt es in der Regel reinen Muttersaft, zum Beispiel Sanddorn, Aroniabeere oder Acerolakirsche. Das ist der reine Saft der Frucht ohne zusätzlichen Zucker. Sehr sauer, sehr viel Vitamin C, sehr gesund!
Möhren & Rote Beete
Die Möhre, Kindheitserinnerung und Lieblingsgemüse in einem. Als Kind hätte man ja nicht gedacht, dass eine Möhre auch gesund ist. Schließlich wurde das “gesunde” Gemüse wie Rosenkohl oder Erbsen oft verschmäht. So sind zumindest meine Erinnerungen. Wie auch immer, die Möhre ist eine Vitaminbombe. Vor allem die Vitamine C, E und A (Betacarotin, eine Vorstufe von Vitamin A) finden sich in der orangefarbenen Karotte. Auch die Rote Beete stärkt die Abwehrkräfte mit ihrem hohen Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen. Obwohl sie botanisch zur Familie der Gänsefußgewächse gehört und damit eher mit Mangold und Spinat verwandt ist, weist sie einen ähnlich hohen Gehalt an Vitamin C und Vitamin A (Betacarotin) auf wie die Möhre. Ihre satten Farben zeichnen die beiden ebenfalls als immunstärkende Lebensmittel aus.
Immunbooster-Tipp: Möhre, Rote Beete und Orange sind ein hervorragendes Trio für einen frisch gepressten Saft.
Kartoffeln
Wusstest du, dass Kartoffeln mehr Vitamin C enthalten als Zitronen? Ich konnte es auch kaum glauben, als ich davon das erste Mal hörte. Darum müssen sie in diesem Post unbedingt genannt werden. Dazu kommen wichtige B-Vitamine sowie Mineralstoffe wie Magnesium und Eisen, die wichtige Funktionen im Stoffwechsel und der Immunabwehr übernehmen. Das macht die Kartoffel zu einem immunstärkenden Lebensmittel, das zudem als heimisches Gemüse eine sehr gute Ökobilanz hat.
Rezeptidee: Pellkartoffeln mit gedünsteten Möhren, Petersilien-Zitronen-Gremolata und Leinöl
Petersilie
Ein weiterer wichtiger Lieferant für Vitamin C und Vitamin A (Betacarotin) ist die Petersilie. Auch sie ist bei uns heimisch und lässt sich sogar wunderbar im eigenen Garten anbauen. Das in der Petersilie enthaltene Chlorophyll, also der grüne Farbstoff der Blätter, wirkt entzündungshemmend und entgiftend. Alles Prozesse, die wichtig sind für ein starkes Immunsystem.
Immunbooster-Tipp: Ein Smoothie aus Petersilie, Grünkohl, Apfel, Banane und einem Spritzer Zitronensaft stärkt die Abwehrkräfte.
Ingwer & Kurkuma
Die Kurkuma (Gelbwurz) hat ja mittlerweile auch die westliche Welt erobert und ihrer Schwesterknolle, dem Ingwer, fast schon den Rang abgelaufen. In Sachen Immunsystem stehen sich die beiden in nichts nach. Beide haben vor allem eine Superpower: Sie sind stark entzündungshemmend. Dadurch stärken sie nicht nur das Immunsystem, sondern neutralisieren auch krankmachende Säuren im Körper.
Rezeptidee: Immunbooster-Shot mit Kurkuma & Ingwer
Zitrusfrüchte
Auch Zitrusfrüchte enthalten Vitamin C. Nicht so viel wie Brokkoli oder Kartoffeln (Komisch, oder?!), aber so viel, dass sie einen immunstärkenden Effekt haben. Was sie auch können, sind Basen zu bilden und damit Säuren im Körper zu neutralisieren. Das nennt man auch entgiften oder entsäuern. Diese Säuren begünstigen sehr viele Entzündungsprozesse und die Entstehung von Krankheiten, was natürlich auch das Immunsystem schwächt. Daher ist eine basische Ernährung umso wichtiger. Zu Zitrusfrüchten gehören auch Orangen, Grapefruits und Limetten.
Immunbooster-Tipp: Starte den Tag mit einem Glas Zitronenwasser (eine halbe Zitrone auf ein Glas Wasser), noch bevor du etwas gegessen hast. Nimm frühestens 30 Minuten später die erste Mahlzeit zu dir.
Gibt es noch mehr immunstärkende Lebensmittel?
Aber natürlich, sehr viele sogar. Wie ich eingangs schon geschrieben habe, handelt es sich hier um eine stark verkürzte Darstellung. Weitere immunstärkende Lebensmittel sind zum Beispiel diese:
- Brokkoli
- Linsen
- Kürbiskerne
- Buchweizen
- Hirse
- Kichererbsen
- Fenchel
- Pistazien
- Cashewkerne
- Rot- und Weißkohl
- Erbsen
- Süßkartoffeln
Und noch weitere Immunbooster-Tipps?
Um dein Immunsystem zu stärken, kannst du noch mehr machen, als “nur” auf deine Ernährung zu achten. Wobei das schon ein sehr wichtiger Teil ist, wenn sie ausgewogen und abwechslungsreich ist.
- Jeden Tag an die frische Luft gehen.
- Regelmäßig und ausreichend bewegen. (Vielleicht sogar an der frischen Luft?!)
- Genug schlafen, aber vor allem erholsam.
- Mindestens 2 Liter pro Tag trinken (Wasser und ungesüßten Tee).
- Bewusste Ruhepausen und Auszeiten für dich schaffen.
Du möchtest noch mehr über Skin Food erfahren? Dann empfehle ich dir den ersten Teil meines Guides, in dem ich dir die grundlegenden Bausteine einer “hautfreundlichen” Ernährung vorstelle. Hast du Fragen? Dann schreib mir eine E-Mail an lucie@puure.de.